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Günter Wand wurde 1912 in Elberfeld geboren, studierte in Köln und München u. a. bei Philipp Jarnach, Paul Baumgartner und Franz von Hoesslin und sammelte erste Theatererfahrungen in seiner Heimatstadt, in Allenstein und in Detmold.
1939 wurde er zum 1. Kapellmeister an die Kölner Oper berufen, 1946 zum Generalmusikdirektor der Stadt Köln ernannt. In den insgesamt dreieinhalb Jahrzehnten seines Wirkens in Köln – davon 28 Jahre als Gürzenichkapellmeister- hat Günter Wand das Musikleben der Domstadt nachhaltig geprägt. Das Gürzenichorchester wurde unter seiner Leitung zu einem hervorragenden Ensemble, das sich nicht nur durch herausragende Aufführungen im klassisch-romanischen Bereich bewährte, sondern auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Eine große Zahl von Ur- und Erstaufführungen von Werken Bernd Alois Zimmermanns, Wolfgang Fortners und Oliver Messiaens- um nur einige Beispiele zu nennen- zeugen davon.
Neben seiner Tätigkeit als Gürzenichkapellmeister war Günter Wand einige Jahre lang als Nachfolger Carl Schurichts Chefdirigent in Wiesbaden, dirigierte die Berliner und die Münchner Philharmoniker, gab Konzerte in Paris mit dem Conservatoire- und dem Lamoureux-Orchestre und konzentrierte in der Schweiz, Italien, England, Spanien und in Skandinavien. 1959 war er der erste deutsche Dirigent, der zu Konzerten in die damalige Sowjetunion eingeladen wurde. Außerdem spielte er in Frankreich eine große Zahl von Schallplatten verschiedener Stilepochen ein. Von 1977 an folgten Schallplattenaufnahmen sämtlicher Bruckner- und Schubert-Sinfonien mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester.
Von 1982 bis 1991 war Günter Wand Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters, dessen Ehrendirigent er seit 1987 ist. Mit Beginn seiner Tätigkeit in Hamburg begann für das NDR-Sinfonieorchester die „Ära Wand“, deren hohes künstlerisches Niveau sich nicht nur in den Abonnementkonzerten wiederspiegelt, sondern auch bei Gastspielen im In- und Ausland, so z.B. bei dem internationalen Festival in Edinburgh 1994 und 1995 sowie im Wiener Konzerthaus im Oktober 1995. Vor allem die Live-Mitschnitte der letzten Jahre aus der Hamburger Musikhalle- hier insbesondere der Sinfonien Nr.3-9 von Anton Bruckner- haben international höchsten Anklang gefunden. Günter Wand ist Exklusiv-Künstler bei RCA Red Seal/BMG.
Seit 1982 war Günter Wand Chief-Guest-Conductor des BBC Symphony Orchestra. Damit waren jährliche Auftritte bei den Proms-Konzerten verbunden. Die Wiederbegegnung mit den Berliner Philharmonikern im Frühjahr 1995 war ein triumphaler Erfolg und ist auf CD festgehalten. Auf dem Programm standen die Sinfonien Nr.8 und 9 von Franz Schubert.
Günter Wand ist einer der außergewöhnlichsten Interpreten unserer Zeit, nicht nur auf seine Generation und nicht nur auf Deutschland bezogen. Seine Schallplattenaufnahmen bewiesen wie seine Konzertaufführungen absolute Eigenständigkeit und Sorgfalt bis ins kleinste Detail. Wand blieb- wie Wolf Eberhard von Lewinski einmal feststellte- den Noten genau auf der Spur, ohne je zu vergessen, was -als das Entscheidende- hinter den Noten steht. Günter Wand verstand es auf unnachahmliche Weise, die große Musik der Vergangenheit und Gegenwart spirituell zu durchdringen und ihr eine klingende Gestalt zu geben, die in ihrer Sinnhaftigkeit zugleich auch Gefühl und Sinne anzusprechen vermag.
Günter Wand starb am 14. Februar 2002, einen Monat nach seinem 90. Geburtstag, in seinem Wohnort Ulmiz in der Schweiz.
Thomas M. Stein, President BMG Europe: „Der Tod von Günter Wand ist ein unwiederbringlicher Verlust für die gesamte Musikwelt. In tiefer Dankbarkeit und Ehrfurcht verabschieden wir uns von einem einzigartigen Künstler und wunderbaren Menschen. Unser Mitgefühl gilt in diesem Moment vor allem seiner Frau Anita und seiner Familie. Die Sternstunden großer Musik klingen in unserer Erinnerung weiter. Wir werden ihn nie vergessen.